| „Wenn das 
	man gut geht“, flüstert Harald Vogt, als er den Telefonhörer auflegt. Ihm 
	schwant schon, dass bald Ärger ins Haus steht. Soeben hat der pensionierte 
	Studienrat einen merkwürdigen Anruf erhalten: Ein Journalist aus den USA, 
	der sich als Adoptivsohn ehemaliger Nachbarn vorstellt, plant eine Chronik 
	über die jüdische Familie und möchte ihn dazu befragen. Vogt kann sich 
	kaum noch an die Brodmanns erinnern, die in den 30er Jahren nach Amerika 
	flohen. Er war erst drei Jahre alt, als sie das Haus nebenan verließen. Was 
	will dieser Sam Brodmann nun von ihm? Und weshalb will er nach über siebzig 
	Jahren in das ehemalige Haus seiner Vorfahren zurückkehren? Natürlich muss 
	Vogt nun schleunigst seiner Nachbarin Christa davon erzählen – denn 
	schließlich plant dieser Journalist, sich gleich morgen ihr Haus anzusehen …
 Vogts Vorahnung soll sich bestätigen, denn der Besuch des Amerikaners 
	enthüllt eigene, dunkle Familiengeheimnisse, und zu allem Überfluss droht 
	nun auch noch ein Erbstreit um zwei Nolde-Aquarelle zu entflammen.
 
 Schonungslos entblößt Jürgen Breest in seinem neuen Roman das Gefühlsleben 
	seiner Hauptfigur: Schuldkomplexe, das Bedürfnis nach Wiedergutmachung, aber 
	auch Eifersucht und Missgunst erschweren Vogt fortan das einst so 
	beschauliche Leben in Borgfeld. Einzig die Juni-Sonne strahlt unbeeindruckt 
	auf den Bremer Stadtteil nieder …
 Jürgen Breest, 
    geb. 1936, arbeitete als Fernsehredakteur bei der ARD an diversen 
	Drehbüchern und Dokumentarfilmen. Seit 1959 ist er als Autor tätig. 1990 
	wurde sein Krimi „Schade, daß du ein Miststück bist“ mit dem Glauser-Preis 
	ausgezeichnet. Im Igel Verlag erschienen 2003 und 2005 die beiden Romane 
	„Muttermal“ und „Familienbesitz“ sowie die vier Bremen-Krimis „Tod auf der 
	Wümme“ (2006), „Weser Mordlust“ (2008), „Die Tote vom Domshof“ (2010) und 
	„Die Bestie vom Bürgerpark“ (2012).
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