Börries von Münchhausen/Levin - Ludwig Schücking

„Deine Augen über jedem Verse, den ich schrieb“

Briefwechsel 1897-1945

Herausgegeben von Dr. Beate E. Schücking                

378 S., Geb.

24,00 €

ISBN: 978-3-89621-127-9

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Börries Freiherr von Münchhausen, 1874 in Hildesheim geboren, aus niedersächsischem Adelsgeschlecht, hat die deutsche Balladen-Dichtung zu einem Höhepunkt geführt, den vor ihm und nach ihm niemand erreichte. Zu seinen Lebzeiten wurden 740.000 Exemplare seiner Gedichtbändchen verkauft. Der Mensch mit den vielen Gesichtern, der sich darin zeigt oder verbirgt, öffnet sich in diesen Briefen seinem Freund Levin Ludwig Schücking. Der ist aus ganz anderem Holz geschnitzt, verbindend ist aber das gleiche, leidenschaftliche, ästhetische Interesse an der Literatur. Nach dem Tod seiner Frau und kurz vor der Kapitulation des Deutschen Reiches setzte Münchhausen seinem Leben ein Ende.

Levin Ludwig Schücking, ein Enkel des Droste-Freundes, geboren 1878 in Burgsteinfurt, glaubt als 19jähriger Student, er könne mit seinen Jugend-Gedichten Furore machen. Er sucht Anschluß an den Herausgeber des Göttinger Musen-Almanachs, eben jenen jungen Dichter Münchhausen, wird jedoch Literaturwissenschaftler. In seiner Zeit ist er der berühmteste Shakespeareforscher, aber seine heimliche Liebe bleibt die deutsche Dichtung. Schücking erlebte die Befreiung von der Naziherrschaft und starb in hohem Alter 1964.

Die Freundschaft zwischen dem eigensinnigen Börries von Münchhausen und dem ausgeglicheneren Levin Ludwig Schücking ist an sich schon bemerkenswert; daß sie sich allen persönlichen Differenzen und äußeren Widrigkeiten zum Trotz über einen so langen Zeitraum in einem fast kontinuierlich erhaltenen Briefwechsel niederschlägt, ist für den heutigen Leser ein Glücksfall.