Jurczyk, Stefan

Symbolwelten: Studien zu „Caliban über Setebos" von Arno Schmidt

 

                                                            

224 S., Br.

44,00 €

ISBN: 978-3-89621-228-3

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Anhand des in vielerlei Hinsicht paradigmatischen Textes „Caliban über Setebos“ erhellt Stefan Jurczyk die Crux vieler Texte des mittleren und späten Arno Schmidt: die Spannung zwischen der Polysemantik vielschichtiger Bedeutungsebenen und der monosemierenden Mechanik der Etym-Theorie. Der Verfasser spürt Bezugstexte auf, die Schmidt als Referenzfolien eigenen Schreibens dienen: die Tradition burlesken und grotesken Erzählens, die destruierte Idylle in der Manier Wilhelm Buschs, die wehmütigen Poetenliebesgeschichten nach dem Muster Storms oder Spittelers, den orphischen Sänger Rilke, die gnostischen „Tempest“-Variation Robert Brownings und die Mythen von Orpheus, Aktation und Pentheus. Diese Folien, die dem „Caliban“-Text unterlegt sind und in allegorischen Spiegelungen seine Themen umkreisen, kollidieren immer wieder mit Schmidts Vulgata-Version der Psychoanalyse, die alles auf einen Begriff bringen möchte: auf den psychoanalytisch-sexuellen Code. Letztlich erweist sich aber auch der „Etym“- oder Freud/Schmidt-Code als eine weitere der vielen „Symbolwelten“ (Ernst Cassirer) mit der „Caliban über Setebos“ die Schadewalder Welt in Abwehr des „Absolutismus der Wirklichkeit“ (Hans Blumenberg) bebildert.

Der Verfasser Stefan Jurczyk wurde 1963 in Siegen/Westfalen geboren. Nach einer Buchhandelslehre studierte er Germanistik, Geschichte und Psychologie an der Universität Münster, wo er mit dieser Arbeit promoviert wurde.